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Jung Chang und Hong Ying

9783942139152 kAls ich XU Pei nach meinem Promotionsstudium 1996 nicht nach China zurückkehren konnte, begann ich mit meiner Arbeit an dem Roman „Der weite Weg des Mädchens Hong“, um Jung Chang („Wilde Schwäne“ ) und Hong Ying („Tochter des großen Stromes. Roman meines Lebens“) zu ergänzen.

Wir drei kommen aus Sichuan und haben uns im November 1991 bei einer chinesischen Konferenz in London kennengelernt. Jung Chang (1952*) aus Chengdu, Hong Ying (1962*) aus Chongqing. In Chengdu habe ich (1966*) meine Kindheit verbracht, in Chongqing habe ich studiert.

Jung Chang verließ China im Jahr 1978 und promovierte 30-jährig vier Jahre später.
Ich verließ China 1988 und promovierte acht Jahre später auch mit 30 Jahren.
Dreißig ist nach Konfuzius das Jahr, in dem man sich selbständig macht.
Hong Ying verließ China 1991, vor ihrem dreißigsten Lebensjahr, um zu heiraten und blieb dabei, weiter auf Chinesisch zu schreiben.

Durch beide habe ich ein kommunistisches China kennengelernt, das mir fremd war, auch wenn ich mit den beiden in der gleichen Gegend gelebt hatte. Ein Grund liegt darin, dass ich spirituell veranlagt bin und mich für die unsichtbare Welt interessierte.

Wir sind alle dem KPCh-Regime gegenüber kritisch eingestellt, aber auf verschiedenen Ebenen: Jung Chang auf der historischen, Hong Ying auf der sichtbaren und ich auf der übersinnlichen.

Jung Chang hat die kommunistische Propaganda über China und Mao mit historischer Genauigkeit entlarvt.

Durch Hong Ying, die „Überlebensschreiberin“ , erfährt man die Dekadenz der Chinesen vor 1949 und das Leiden der Chinesen unter der kommunistischen Diktatur.

Jung Chang gehört zur Generation, die Maos roten Terror mitmachte, Hong Ying und ich gehören zu der 1989er-Generation, die das Tiananmen-Massaker erlebte.

Jung Chang ist mit einem Engländer verheiratet und lebt immer noch in London.
2006 erhielt ich eine E-Mail von Hong Ying und erfuhr, dass sie nach Peking zurückgekehrt ist. Seitdem habe ich sie nicht mehr gesprochen. Im Jahr 1996 machte mir die Luftverschmutzung in Peking schon so sehr zu schaffen, dass ich dort nicht länger bleiben konnte. Seitdem lebe ich in Köln und fühle mich nun wie ein Fisch im Meer.

Im Vergleich zu diesen beiden habe ich unter der Diktatur der Kommunistischen Partei Chinas kaum gelitten. Jedenfalls fühlte ich mich berufen, in meinem Roman auf eine poetische Art das Wesen der chinesischen Kultur sichtbar zu machen, zumal ich mich als bewusste Vermittlerin zwischen dem Westen und Osten, zwischen einer sichtbaren und einer unsichtbaren Welt verstehe.

Buchtipp:
Der weite Weg des Mädchens Hong
9783942139152-k

Eine ehemalige Pipa-Solistin der Armee der Kommunistischen Partei Chinas beschreibt authentisch, interessant und berührend ihre Suche nach dem Lebenssinn und den Weg des Mädchens Hong zwischen dem kulturellen Erbe Chinas, den kommunistischen Verbrechen und westlichen Einflüssen.

Mädchen Hong, auch Pipa genannt, wird im kommunistischen Rotchina im chinesischen Drachenjahr 1964 geboren. Sie wächst behütet und wohl umsorgt bei systemkonformen Eltern auf, die unter der KP-Herrschaft verantwortungsvolle Posten bekleiden und somit privilegiert sind, eine Tatsache, die ihr erst später im Westen bewusst wurde.

Hardcover mit Schutzumschlag
352 Seiten
Format: 19 × 11,5 cm
ISBN 9783954450152

Preis: 19,99 € incl. Versand

Quelle: XU Pei
Homepage: http://xu-pei.bluribbon.de/willkommen-welcome/

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