Arbeitswelten
…Arbeit ist in vielen Fällen ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Das, was wir beruflich tun oder nicht tun, hat Einfluss auf unser Einkommen, unsere Zugehörigkeit, Status, Selbstverständnis. Inzwischen gibt es verschiedene Arbeitsmärkte in Deutschland und drei Millionen Arbeitslose. Viele haben Arbeit, sind aber damit überfordert, weil sie Schichtdienst haben oder eine 60-Stunden-Woche. Andere haben Tätigkeiten, die ihnen keine Freude machen; teils, weil das Arbeitsklima geradezu nerv tötend ist oder die Tätigkeit an sich ihren Talenten nicht entspricht. Da wettern die Festangestellten über die Beamten oder die Mitarbeiter über ihre Chefs. Trotz Teamentwicklung und vielen Diskussionen, scheint es nur wenige Unternehmen zu geben, wo es für alle Beteiligten eine gemeinsame Entwicklung gibt. Die jungen Leute müssen erst mal ihren Platz finden in dem Gefüge von Hierarchien und Abläufen. Learning by doing war früher weit verbreitet. Quereinsteiger oder Studienabbrecher kamen oft unverhofft ganz groß raus, weil sie eine Chance bekamen. Der berüchtigte lückenlose Lebenslauf – ein Gespenst. Berufserfahrung ist nach wie vor eine sehr wesentliche Referenz. Aber woher nimmt man die? Und was passiert, wenn Menschen mit jahrzehntelanger Berufserfahrung mit 50 Jahren zum alten Eisen gehören? Wieviel Spielräume gibt es noch, wenn die Mitbewerber 20 Jahre jünger sind und preiswerter? Wer sich mit 50 wieder auf den Arbeitsmarkt schmeißt, weil er sich nicht vorstellen kann, die nächsten 15 Jahre dieses Tempo und den Druck auszuhalten, gilt für einige als verrückt. Doch wer oder was ist wirklich verrückt? Vielleicht unser Verständnis von Wirtschaft, Arbeit, Leben? Ist es ein besserer Abgang mit Mitte 50 an einem Herzinfarkt zu sterben? Bei unzumutbaren Verhältnissen, braucht es Mut, neue Wege zu gehen. Wir sind das Volk der Dichter und Denker. Da wird uns doch noch was einfallen!?
Autorin: Regina Nußbaum
Autorin: Regina Nußbaum