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Ausstellung "AVone - The Way Back Home“

Thursday, 26. October 2017

15:00-19:00 Uhr

Hoher Besuch bei 30works: Der amerikanische Ausnahmekünstler AVone zeigt seinen neuen Werkzyklus. Und gewährt tiefe Einblicke in das Seelenleben eines verwundeten Amerikas...
Wenn sich ein Kreis schließt, wird das im Allgemeinen als etwas Positives wahrgenommen.

Eine Angelegenheit, ein Projekt oder eine Arbeit wird sprichwörtlich rund, wenn sie über ihre Werdung undden damit verbundenen Exkurs einen Ausgang nimmt, der nahtlos und originär an den Ursprung anknüpft - und dort ihr Ziel und ihre Lösung findet. AVones neue Ausstellung „The Way Back Home“ dokumentiert auf eindrucksvolle Weise die Schließung eines künstlerischen Schaffensprozesses. Und markiert damit den bisherigen Höhepunkt im Werk des amerikanischen Ausnahmekünstlers. „Ich habe eine lange Reise zurückgelegt und um meine Anfänge als Künstler einen großen Kreis beschrieben. Aber alles in den letzten Jahren hat mich zurückgeführt; und nun bin ich wieder zu Hause angekommen.“, beschreibt Anthony Vasquez aka AVone seinen Status quo.

Diese künstlerische Heimkehr zeigt sich in fulminanten Multi-Layer-Werken, die wieder deutliche Rückbezüge zu AVones Anfängen als Street Artist aufweisen, dabei aber zugleich Zeugnis einer außergewöhnlichen künstlerischen Reifung sind. Das zeigt sich sowohl in der komplexen, diversifizierten Materialsprache des 38-Jährigen New Yorkers als auch in seiner Ikonografie.

Denn längst ist AVone nicht mehr nur blanker Chronist des Big Apple, sondern vielmehr ein versierter Bild-Profiler, der den Malaisen des amerikanischen Traums, der zunehmenden politischen und sozialen Spaltung, dem Rassismus und der Gentrifizierung sowie der Allmacht des Geldes nachspürt. Den Verfall von sowohl städtischen als auch sozialen Strukturen, den Verlust von Moral, Anstand und Toleranz inszeniert AVone in so rostigen wie trotzigen Bildwelten, die als deutliche Mahnung vor der Trump’schen Politik der Ausgrenzung, des Protektionismus und eines neuen Nationalismus zu verstehen sind. So tauchen immer wieder Stacheldraht- und Grenzzäune in seinen Werken auf, die Statue of Liberty wird mit einem Zutrittsverbotsschild hinterlegt, das Star-Spangled Banner mit schwarzem Tape „ge-xt“ und zum Trauerflor umgedeutet, vermeintliche Symbole der Freiheit werden diametral besetzt und in ihrer Verkehrung der ihnen unbewusst innewohnenden Perversion anheim gegeben. Dass AVones explizite Kritik stilistisch weder martialisch noch brutalistisch ausfällt, liegt an der virtuosen Einbettung seiner Inhalte in die sorgsam selektierten Materialkontexte.

AVone agiert hier in der Tradition der französischen Affichisten - deren Prinzip der Décollage als Geburtsstunde der urbanen Kunst galt - indem er mit Abrissen und Fragmenten Schicht um Schicht eine Bildlandschaft aufbaut, die die Hierarchie zwischen Trag- und Oberfläche, Hinter- und Vordergrund, Inhalt und Subtext vollends verwischt und somit aufhebt. Dabei zitiert er mit Tags und Graffiti-Elementen die Ursprünge der Street Art, die um fotorealistische Stencils von ikonischen New Yorker Bauwerken ergänzt werden und mit der sporadischen Inszenierung von Pin-ups und Supermodels sowie Objekten der Alltagswelt auch die Symbolik der Pop Art aufgreift.

Dass dieser Eklektizismus greift und trotz seiner visuellen Bombastik in einer ungemein poetischen Bildsprache gipfelt, verdankt er AVones kompositorischem Talent und seinem intuitiven Gespür für narrative Zusammenhänge. Und mit „Viper Room“ erweist AVone auch dem abstrakten Expressionismus der 1950er Jahre seine Referenz: Wirkt es doch wie eine huldvolle Neuinterpretation von Willem de Koonings „Excavation“.

„The Way Back Home“ ist somit nicht nur Ausdruck einer persönlichen Heimkehr, sondern auch ein Appell zur Rückbesinnung auf (künstlerische) Freiheit, demokratische Werte, eine aufrechte Haltung und ein gesellschaftliches Miteinander. Mithin zu Zeiten, als Amerika tatsächlich „great“ war. AVone ist damit ein Stück weit zu einem politischen Künstler geworden – und versucht mit „The Way Back Home“ seinen Anteil zur Schließung des ganz großen Kreises zu leisten...

AVone ist in Brooklyn, New York geboren und wurde schon als Teenager für seine Tags in der Street Art-Szene des Big Apple gefeiert. Das brachte ihm jedoch nicht nur Ruhm, sondern auch mehrere Gefängnisaufenthalte wegen illegaler Sprayerei ein. Mit Unterstützung des Digital Art-Aktivisten Evan Roth, der zu seinem Mentor wurde, konnte sich AVone zunehmend in der zeitgenössischen Kunst etablieren und wurde zu einem der bekanntesten Vertreter urbaner Kunst in den USA. Im Zuge seiner Karriere fertigte er Auftragsarbeiten für Wirtschafts-, Sport- und Medienkonzerne wie Nike, die NBA und HBO an; auch Musikvideos von Busta Rhymes und RZA versah er mit seinem Art Work. Seine Arbeiten sind weltweit in Privatsammlungen zu finden. Eins seiner Werke, das zusammen mit Evan Roth entstand, wurde bereits im Museum of Modern Art, New York, gezeigt. AVone lebt und arbeitet in New York.

Die Laudatio zur Vernissage und ein anschließendes Künstlergespräch mit AVone wird der renommierte Art Consultant Gérard Goodrow halten.

AVone „The Way Back Home“ @ 30works
Vernissage: 6. Oktober 2017, 19:00 Uhr
Laudatio: Gérard Goodrow

Ausstellung: 06.10.-28.10.2017
Öffnungszeiten: Do-Fr 15-19 Uhr, Sa 12-17 Uhr

 


  

30works Galerie

Antwerpener Str. 42
50672 KölnDeutschland
 

Über 30worksDie Kölner Galerie 30works ist spezialisiert auf Pop-Art, Streetart und zeitgenössische Kunst. Speziell, wenn es um das Thema Streetart geht, übernimmt 30works eine Vorreiterrolle in Deutschland: Als einer der ersten Galeristen hat Geschäftsführer Gérard Margaritis die Streetart nach Deutschland gebracht und sich mit 30works auf diese junge, frische „Pop-Art des 21. Jahrhunderts“ als zusätzlicher Fokus konzentriert.Die GalerieMitten im trendigen „Belgischen Viertel“ in der Kölner Innenstadt bietet die 30works Galerie auf 300 Quadratmetern viel Raum für innovative, junge Positionen der Kunst. Spezialisiert auf Pop Art, Neopop, Urban Art und Streetart, ist sie kein elitärer Tempel für Eingeweihte, sondern ein inspirierender Ort der Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten, von Sammlern und solchen, die es noch werden wollen. Und mit genau dieser entspannten, unangestrengten Atmosphäre hat sich 30works längst auch über die Grenzen der Domstadt hinaus einen Namen gemacht. Ihre sechs bis acht Einzelund Gruppenausstellungen pro Jahr sind Magnet für ein bunt gemischtes, experimentierfreudiges Publikum.

 

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