Skip to main content

in 3 Wochen

Yearly View
By Year
Monthly View
By Month
Weekly View
By Week
Daily View
Today
Search
Search
16-02-25-rls_westsahara.jpg   

"40 Jahre saharauische Republik" Referat und Diskussion mit Axel Goldau

Wednesday, 24. February 2016

19:30-21:00 Uhr

Am 27. Februar 1976 rief die Volksbefreiungsfront von Saguía el Hamra und Río de Oro (die beiden Landesteile der Westsahara), Frente Polisario, die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) aus. Bereits seit Oktober 1975 waren die Armeen der beiden Nachbarstaaten, Marokko und Mauretanien, in die Westsahara eingedrungen: Die alte Kolonialmacht Spanien war gegangen; zwei neue waren gekommen. Nach einem erbitterten Wüstenkrieg zog sich Mauretanien 1979 aus dem Gebiet zurück und erkannte am 27. Februar (!) 1984 den neuen Staat an. Beide Länder pflegen seitdem gute nachbarliche Beziehungen.
„Der Westen" – allen voran Frankreich und die USA – unterstützten Marokkos Versuch, das gesamte Gebiet unter seine Kontrolle zu bringen, was auf Grund massiven Widerstands nicht gelang.
Kein Land dieser Welt erkennt die marokkanischen Ansprüche über die Westsahara an. Marokko setzt diese völkerrechtswidrigen Ansprüche mit äußerster Gewalt um und schreckt dabei vor schwersten Menschenrechtsverletzungen wie Völkermord nicht zurück. Allerdings schließen viele Länder – darunter auch Deutschland und die EU – Wirtschaftsverträge mit Marokko, die die Westsahara nicht explizit ausschließen – wie z.B. das Fischerei-Partnerschafts-Abkommen oder das Agrar-Freihandels-abkommen mit der EU. Für Marokko haben derartige Verträge politisch große Bedeutung, weil durch sie der marokkanische Anspruch faktisch eine Anerkennung erfährt. Am 10. November 2015 hat der Europäische Gerichtshof EuGH das aktuelle Freihandelsabkommen zwischen der EU und Marokko als rechtswidrig verworfen, weil es die besetzten Teile der Westsahara einbezieht. Das Referat beleuchtet vor allem die widersprüchliche deutsche Position.

Zum Referenten: Axel Goldau ist Fachjournalist für Umwelt & Entwicklung und red. Hrg. der Kritischen Ökologie / ifak e.V.: www.ifak-goettingen.de. Mit dem Westsahara-Konflikt ist er seit den Schüssen von Zemla im Sommer 1970 befasst. Herausgeber des Informationsdienst [Kritische Ökologie - Westsahara-Informationsprojekt, WSIP] und Redaktionsmitglied für Westsahara bei INAMO (Informationsprojekt Naher - und Mittlerer Osten: www.inamo.de) sowie Vorstandsmitglied von Western Sahara Resource Watch (WSRW): www.wsrw.org

Mit freundlicher Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW
Eine Veranstaltung des Projekts "Menschenrechte erkennen und handeln"


  

Allerweltshaus

Körnerstr. 77-79
50823 KölnDeutschland
 

Das Allerweltshaus Köln e.V. gibt es seit 1987. Als private Initiative von engagierten Einzelpersonen gegründet, betreiben wir seit über 20 Jahren ein interkulturelles Begegnungszentrum in Köln-Ehrenfeld und machen entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Schwerpunkte unserer Arbeit sind die Bekämpfung von Rassismus und einer Politik der sozialen Ausgrenzung.Durch Auseinandersetzung mit den Folgen der Globalisierung möchten wir dazu beitragen, Probleme im weltweiten Zusammenhang zu diskutieren. Wir treten ein für solidarisches Handeln mit sozialen Bewegungen hier und in den Ländern des Südens. Hier wie dort stehen fortschreitende Umweltzerstörung, Verarmung, Verachtung und Vernachlässigung der Schwachen und die Einschränkung von politischen Rechten organisierter Verantwortungslosigkeit, ungebremstem Profitinteresse und schamloser Zurschaustellung von Reichtum gegenüber. Kritiker dieses Zustands werden in vielen Ländern verfolgt, mundtot gemacht, in ihrer Existenz vernichtet oder wie bei uns immer öfter als "Sozialromantiker" verlacht. Soziale Gerechtigkeit, Achtung der Menschenrechte und Verantwortung für die nachkommenden Generationen durch umweltgerechtes Wirtschaften sind Leitlinien unseres Handelns.