Liebe Interessenten,

der Monat Dezember steht wieder im Licht des Weihnachtsfestes. Die Geburt Jesu wird gefeiert, der für Christen der menschgewordene Gott ist. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich die Frage, wer und was ist Gott? Wie können wir ihn beschreiben?

Wie wir Zugang zu Gott bekommen können hat der buddhistische Mönch und Gelehrter Thich Nhat Hanh gut nachvollziehbar in seinem Buch "Dialog der Liebe, Buddha und Jesus als Brüder" ausgedrückt.

"Der protestantische Theologe Paul Tillich hat einmal gesagt, dass Gott keine Person ist, aber auch nicht weniger als eine Person. Aber ob man von Gott nicht als Person, als Nichtperson, als nicht weniger als eine Person oder als mehr als eine Person spricht – diese Attribute bedeuten nicht viel. Eine einzige Blume besteht aus dem ganzen Kosmos. Man kann nicht sagen, dass die Blume weniger oder mehr als dies ist. Wenn man seine Vorstellungen von mehr und weniger, Sein und Nichtsein auslöscht, erlangt man jene Auslöschung von Ideen und Begriffen, die im Buddhismus Nirvana heißt. Die höchste Dimension der Wirklichkeit hat nichts mit Begriffen zu tun. Man kann nicht nur nicht über die absolute Wirklichkeit sprechen: Man kann über nichts sprechen. Nehmen wir zum Beispiel ein Glas Apfelsaft. Man kann niemanden erklären, was Apfelsaft ist, der niemals Apfelsaft gekostet hat. Man kann noch soviel reden – der andere wird dadurch keine wahre Erfahrung von Apfelsaft erlangen. Es gibt keine andere Möglichkeit, als ihn zu trinken. Es ist, wie wenn eine Schildkröte einem Fisch etwas über das Leben auf dem Festland erzählen würde. Mann kann einem Fisch das Festland nicht beschreiben. Er könnte niemals verstehen, wie man ohne Wasser atmen kann. Die Dinge lassen sich nicht mit Begriffen und Wörtern beschreiben. Man kann sich ihnen nur durch direkte Erfahrung nähern."

Termine StadtRaum 2010/2011

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein friedvolles und glückliches Weihnachtsfest.

Liebe Grüße

Werner Heidenreich