Interview mit Barbara Wokurka
Barbara Wokurka
VIDEO - Künstlerpräsentation Barbara Wokurka zur Ausstellung Nimm3
studierte Architektur, Kunst und Philosophie, beschäftigt sich aber bereits seit ihrer Kindheit mit kreativen Ausdrucksformen wie abstrakte und gegenständliche Malerei, Fotografie, Skulpturen und Raumkonzepte. Dabei verwendet sie oft Mischtechniken und kombiniert Altes mit Neuem. Seit 2003 hat sie ihr Atelier im Kulturbunker Köln-Mülheim.
Wir haben für Euch die sympathische Künstlerin Barbara Wokurka in ihrem Atelier im Kultur-Bunker in Köln-Mülheim getroffen. Der geheimnisvolle Weg durch die Schleichwege im Kulturbunker, führte uns in die großzügigen Atelier-Räumlichkeiten der Künstlerin. In einem lebendigen Ambiente, umgeben von vielen spannenden Kunstwerken, bereitet sich Barbara Wokurka derzeit auf ihre Ausstellung „Nimm3“ vor.
Liebe Barbara, wie beginnt ein guter Tag für Dich?
In dem ich gute Laune habe, mich auf den Tag freue (lächelt) und ein Projekt entwickeln kann.
Du bereitest Dich zur Zeit auf Deine neue Ausstellung vor. Wie ist der Name „Nimm3“ entstanden?
Wir sind drei Künstler. Ich finde es gut, wenn man mit mehreren Künstlern ausstellt und es sollte in diesem Fall, Christoph Muellln von der Galerie-Graf-Adolf überzeugen, dass drei Leute hier eine gute Mischung ergeben. Alle drei Künstler verbinden verschiedene Sachen. Wir sind Künstler die alles selber organisieren. André Boeck, war wie ich lange Jahre in der Vorstandstätigkeit, wie ich es jetzt bin. Asuman Hasircioglu organisiert viele Festivals, auch Friedensfestivals für Frauen mit Migrationshintergrund. Ich selbst bin hier im Vorstand des Kulturbunker Köln-Mülheim und organisiere in dem Rahmen auch viele Ausstellungen, die für andere Künstler auch Stadtübergreifend stattfinden.
Was hat Dich im Hinblick auf Deine Ausstellung „Nimm3“ inspiriert?
Zu der Ausstellung hat mich inspiriert, dass ich die Galerie-Graf-Adolf sowie auch die professionelle Arbeit vom gesamten Team dort sehr schätze. Dazu kommt das ich die Räume super toll finde. Jeder Künstler hat dort einen eigenen Raum, den er gut gestalten kann und gleichzeitig auch die Werke der Künstler unten im Erdgeschoss zusammen ausgestellt werden. Die Besonderheit der Galerie-Graf-Adolf ist jedoch, dass jeder Künstler die Möglichkeit hat, seinen eigenen Bereich in den Räumen oben zu gestalten. Jeder einzelne hat sozusagen eine eigene kleine Ausstellung in der Gesamtausstellung. Das gefällt mir Besonders gut.
Und was gab Dir ganz besonders die Inspiration zu Deinen Kunstwerken?
Dieses Jahr ist mein Thema, die Jahreszeiten der Indianer oder wie Indianer die Jahreszeiten betrachten und daraus interpretiere ich dann ganz frei Stimmungen. Zum Beispiel habe ich jetzt geplant die Südwinde, Nordwinde, Ostwinde und Westwinde darzustellen. Ich verstehe mich selbst ein bisschen als Schamanin und bin eine große Anhängerin von Beuys gewesen. Gleichzeitig liebe ich auch archaische Komponenten und das alles inspiriert mich. Nun habe ich auch neben meiner Arbeit als Architektin, auch eine gewisse Zeit beim Film gearbeitet, als Szenenbildnerin. Ich wollte gerne Bühnenbild machen. Mich inspirieren auch immer Themen, die Zusammenhängen mit Theater, Film, Leidenschaft und Bewegung. Alles das gibt mir Inspiration in der Umsetzung meiner Bilder. Letztes Jahr war mein Thema Macbeth und davor das Jahr die Nibelungen. Dieses Jahr ist es die Natur, die Naturgewalten und die vier Jahreszeiten, die ich als Thema nehme. Hauptsächlich in den Farben inspiriert mich z.B. das es im Sommer feurig, glut und heiß ist und im Winter eher kalt und spartanisch. Alles das versuche ich abstrakt darzustellen.
Ist die Idee zu einem Bild immer zu Beginn Deiner Arbeit da oder entwickelt sich vieles während Deiner Arbeiten?
Was ich zu Beginn schon weiss, dass sind die Farben, die ich benutzen werde und ich mache eine Skizze im Vorfeld. In der Skizze benutze ich die Farben und versuche es grob anzureissen. Dann setze ich es auf dem Bild fort. Während der Umsetzung bin ich sehr frei und dann ist es ein Prozess, wo sich auch manchmal Zufälligkeiten entwickeln. Die Komposition an sich ist jedoch so, wie ich sie in der Anfangsskizze drin habe.
Was für eine Vision hast Du?
Ich würde gerne mal eine „LandArt“ Ausstellung machen. Ich war in Amerika im „The Qwoya Park“, das ist ein Riesenpark mit riesigen Mammutbäumen. In so einer Landschaft eine Installation zu machen, die einfach nur einen temporären Charakter hätte und die wieder vergänglich ist, dass ist eine Vision von mir. So etwas finde ich toll.
Was motiviert Dich immer wieder aufs Neue?
Meine Motivation ist in mir. Ich habe schon seit ich denken kann Kunst bezogenes gemacht. Mit 9 Jahren war zum ersten Mal eine Zeichnung von mir in der Zeitung in Kassel, Dagoberts Kinderseite nannte sich das, da habe ich ein Rumpelstilzchen hingeschickt und das Bild wurde dann veröffentlicht. Ich habe schon immer etwas mit meinen Händen machen müssen. Etwas kreatives zu machen, macht mir einfach Spaß. Dinge zu gestalten und Ideen umzusetzen, dass steckt in mir.
Dürfen wir etwas zu Deiner Vorliebe zu Ken von Barbie erfahren?
Ja, ich sammele Ken’ s schon seit ca. 15 Jahren. Ich hole mir diese Puppen von Flohmärkten. Mich fasziniert daran, wenn man die Puppen in ein selbst gebautes Filmset einsetzt und diese fotografiert wirken die Puppen so menschlich. Dies Geschieht, weil man nur diesen Moment einfängt. Ich baue ganze Szenen nach. Zum Beispiel die Terror-Szene aus München, da gab es einen Terror-Ken. Letztes Jahr habe ich zum Beispiel in der Weihnachtszeit einen Hirsch geköpft und einen Ken entbeint. Diese habe ich ineinander gesteckt und schon war Ken-Taurus geschaffen. Bei den Arbeiten musste ich vorsichtig sein mit dem Verkauf, weil Mattel schon drohte mich wegen Urheberrecht zu verklagen.
Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?
Das wäre viel Geld für Kunstprojekte, Investoren für größere Kunstprojekte zu finden und Gelder für Kunstprojekte zu akquirieren.
Wir wünschen Dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg mit Deinen Projekten sowie viel Freude mit der Ausstellung „Nimm3“.
Ausstellungsinformationen NIMM 3
Interview: Selda Güven-Strohhäcker