Interview mit dem Künstler Andreas Ganther
Im Rahmen des lebeART Kulturförderprogramms präsentiert die Galerie Graf Adolf im zweiten Jahr die offenen Ausstellungswochen.
Im April 2011 werden 3wochen 18künstler ihre Arbeiten präsentieren.
Wir stellen Ihnen im Rahmen dieser Veranstaltung die Künstler im Einzelnen vor:
Andreas Ganther
Der 1966 in Moers geborene Künstler Andreas Ganther wollte eigentlich Bildhauer oder Boxweltmeister werden. Mittlerweile ist er als freiberuflicher Illustrator, Artdirector, Storyboardzeichner und Karikaturist für verschiedene Werbeagenturen, Tageszeitungen und Filmproduktionen in ganz Deutschland erfolgreich tätig.
Wie begann deine künstlerische Laufbahn?
Nach der Schule entschied ich mich für eine Lehre als technischer Zeichner und arbeitete nach meinem Studium für visuelle Kommunikation/Grafik Design in Krefeld, zunächst als Artdirector bei verschiedenen Agenturen in Duisburg und Düsseldorf.
Kannst du uns ein Projekt nennen, was dich stark beeinflusst hat?
Ich entwarf über 3 Jahre, für das renommierte Schlosstheater in Moers, unter der Intendanz von Rupert Seidel, alle Theaterplakate und Programmhefte. Durch das in Moers seit 1972 stattfindende Jazzfestival erwachte meine Liebe zum Jazz, welche sich in meinen Musiker-Portraits widerspiegelt.
Welche Motive verarbeitest du in deinen Werken?
Ich bin sehr vielseitig. Zu meinem Repertoire gehören Motive für den Kölner Heinzelmännchen-Markt oder Karnevalswagen. Ich habe liebevoll illustrierte Wimmelbücher gestaltet, die nun in unzähligen Kinderzimmern zu Hause sind, andererseits entwerfe ich Messe- und Promotionstände. Für das in Köln entstehende 18arts Hotel habe ich eine Hommage an Steve Mc Queen erschaffen.
Warum Steve McQueen?
Eigentlich galt mein erster Gedanke ja Edward Hopper. Der Entwurf in meinem Kopf war typisch amerikanisch im Stil der fünfziger Jahre. Bei meiner Recherche stieß ich dann aber auf einige Bilder von Steve Mc Queen. Da ich mich früher schon intensiv mit ihm beschäftigt hatte, habe ich meine Pläne kurzerhand umgeschmissen.
Steve ist für mich der coolste Schauspieler, den ich je auf einer Leinwand gesehen habe. Diesen Spirit, eine gewisse coole Gelassenheit, wollte ich mit dem Entwurf meines Zimmers transportieren.
Wie hast du deine Idee umgesetzt?
Der relativ kleine Raum, der mir dafür zur Verfügung stand, war natürlich eine besondere Herausforderung. Denn im Prinzip gilt bei Steve, je großzügiger, umso besser (authentischer?). Aber auf kleinstem Raum die gewünschte Wirkung zu erzielen ist natürlich genau das, was die Arbeit für das 18arts so reizvoll für mich gemacht hat.
Was sind die Besonderheiten an dem Zimmer?
Die Möbelstücke sind allesamt Originalstücke aus seiner Zeit, mit Ausnahme des Bettes. Das ist ein Eigenentwurf. Der Überseekoffer, den ich zum Schrank umfunktionalisiert habe, ist schon viel herumgekommen und soll ein Erbstück von Steves Vater darstellen. Er ist also original alt, aber kein Stück aus Steves Zeit.
Was ist das Charakteristische an deiner Kunst?
Mir ist wichtig, dass meine Arbeiten nicht nur dekorieren oder wie in der Werbung auffallen oder informieren. Sie sollen zusätzlich berühren, einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wenn möglich die Welt auch noch ein bisschen liebenswerter machen.
Sie haben die Möglichkeit Arbeiten von Andreas Ganther in der Zeit vom 09.04.2011 - 30.04.2011 in Galerie-Graf-Adolf zu betrachten.
Weitere Informationen: Offene Ausstellungswochen 2011 in der Galerie-Graf-Adolf
Graf-Adolf-Str. 18-20
51065 Köln-Mülheim
0221 / 259 19 86
0176 / 240 83 750
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